Max Webers weltberuhmte Abhandlung Wirtschaft und Gesellschaft ist kein Buch in Teilen, wie die bisherigen Editionen suggerierten, sondern ein Projekt in mehreren Fassungen, wobei sich die Vorkriegsfassung von der Nachkriegsfassung nach Entstehung und Inhalt unterscheiden lasst. Dieser Band enthalt die Nachkriegsfassung von 1919/20 in historisch-kritischer Bearbeitung. Max Weber entwickelte sie zu grossen Teilen aus Manuskripten der Vorkriegsfassung, die er teils verdichtete, teils erweiterte. Die Fassung besteht aus vier ...
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Max Webers weltberuhmte Abhandlung Wirtschaft und Gesellschaft ist kein Buch in Teilen, wie die bisherigen Editionen suggerierten, sondern ein Projekt in mehreren Fassungen, wobei sich die Vorkriegsfassung von der Nachkriegsfassung nach Entstehung und Inhalt unterscheiden lasst. Dieser Band enthalt die Nachkriegsfassung von 1919/20 in historisch-kritischer Bearbeitung. Max Weber entwickelte sie zu grossen Teilen aus Manuskripten der Vorkriegsfassung, die er teils verdichtete, teils erweiterte. Die Fassung besteht aus vier Kapiteln, darunter die beiden haufig rezipierten Kapitel I und III, "Soziologische Grundbegriffe" und "Die Typen der Herrschaft". Eine Besonderheit stellt das Kapitel II dar, das Weber mit "Soziologische Grundkategorien des Wirtschaftens" uberschrieb. Es ist nicht nur das umfangreichste der uberlieferten Kapitel, hier wissen wir auch nichts von einem Vorkriegsmanuskript, auf das er sich hatte stutzen koennen. Vermutlich wurde dieses Kapitel 1919/20 groesstenteils neu verfasst. Weber starb mitten in der Arbeit an seinem Projekt, so dass bereits das Kapitel IV "Stande und Klassen" von ihm nicht mehr abgeschlossen werden konnte. Fur die daruber hinaus vorgesehenen Kapitel hinterliess er keinen Plan. Es handelt sich also insgesamt um ein unvollendetes Projekt, mit dem er die Leistungsfahigkeit seiner verstehenden Soziologie unter Beweis stellen wollte. Durch eine ausfuhrliche Kommentierung wird der Text letzter Hand dem Leser erschlossen. Insbesondere das Kapitel II, das in der Rezeption meist umgangen wird, erscheint dadurch in neuem Licht. Dem Band sind ausserdem die erhaltenen Fragmente der Korrekturfahnen beigegeben. Einige davon enthalten Webers handschriftliche Veranderungen. Eine Einleitung, ein Editorischer Bericht sowie Verzeichnisse und Register vervollstandigen den Band.
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