Die nachfolgende Schrift ist der Wiederabdruck dreier Artikel, die ich 1872 in den Leipziger "Volksstaat" schrieb. Damals ergo� sich grade der franz�sische Milliardenregen [49] �ber Deutschland; Staatsschulden wurden abgezahlt, Festungen und Kasernen gebaut, die Best�nde von Waffen und Milit�reffekten erneuert; das disponible Kapital nicht minder als die zirkulierende Geldmenge wurden pl�tzlich enorm vermehrt, und das alles grade zu einer Zeit, wo Deutschland nicht nur als "einiges Reich", sondern auch als groï¿ ...
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Die nachfolgende Schrift ist der Wiederabdruck dreier Artikel, die ich 1872 in den Leipziger "Volksstaat" schrieb. Damals ergo� sich grade der franz�sische Milliardenregen [49] �ber Deutschland; Staatsschulden wurden abgezahlt, Festungen und Kasernen gebaut, die Best�nde von Waffen und Milit�reffekten erneuert; das disponible Kapital nicht minder als die zirkulierende Geldmenge wurden pl�tzlich enorm vermehrt, und das alles grade zu einer Zeit, wo Deutschland nicht nur als "einiges Reich", sondern auch als gro�es Industrieland auf der Weltb�hne auftrat. Die Milliarden gaben der jungen Gro�industrie einen m�chtigen Aufschwung; sie vor allem waren es, die die kurze, illusionsreiche Periode der Prosperit�t nach dem Krieg, und gleich darauf, 1873/1874, den gro�en Krach [372] zuwege brachten, durch welchen Deutschland sich als weltmarktf�higes Industrieland bew�hrte. Die Zeit, worin ein altes Kulturland einen solchen, obendrein durch so g�nstige Umst�nde beschleunigten �bergang von der Manufaktur und dem Kleinbetrieb zur gro�en Industrie macht, ist auch vorwiegend die Zeit der "Wohnungsnot". Einerseits werden Massen l�ndlicher Arbeiter pl�tzlich in die gro�en St�dte gezogen, die sich zu industriellen Mittelpunkten entwickeln; andrerseits entspricht die Bauanlage dieser �lteren St�dte nicht mehr den Bedingungen der neuen Gro�industrie und des ihr entsprechenden Verkehrs; Stra�en werden erweitert und neu durchgebrochen, Eisenbahnen mitten durchgef�hrt. In demselben Augenblick, wo Arbeiter haufenweis zustr�men, werden die Arbeiterwohnungen massenweis eingerissen. Daher die pl�tzliche Wohnungsnot der Arbeiter und des auf Arbeiterkundschaft angewiesenen Kleinhandels und Kleingewerbs. In St�dten, die von vornherein als Industriezentren entstanden, ist diese Wohnungsnot so gut wie unbekannt. So in Manchester, Leeds, Bradford, Barmen-Elberfeld. Dagegen in London, Paris, Berlin, Wien hat sie ihrerzeit akute Formen angenommen und besteht meist chronisch fort.
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