Menschen �bersch�tzen ihre Rationalit�t erheblich. Psychologische Informiertheit kann die Ethik davor bewahren, diese Selbst�bersch�tzung unhinterfragt aufzugreifen. Wir Menschen halten zumindest uns selbst im Gro�en und Ganzen f�r rational. Wir glauben zu wissen, warum wir uns auf eine bestimmte Weise verhalten, und wir k�nnen auf Nachfrage viele Gr�nde f�r unsere Einstellungen und Handlungen angeben. Die psychologische Forschung zeigt jedoch die Unzul�nglichkeit dieses rationalistischen Selbstverstï ...
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Menschen �bersch�tzen ihre Rationalit�t erheblich. Psychologische Informiertheit kann die Ethik davor bewahren, diese Selbst�bersch�tzung unhinterfragt aufzugreifen. Wir Menschen halten zumindest uns selbst im Gro�en und Ganzen f�r rational. Wir glauben zu wissen, warum wir uns auf eine bestimmte Weise verhalten, und wir k�nnen auf Nachfrage viele Gr�nde f�r unsere Einstellungen und Handlungen angeben. Die psychologische Forschung zeigt jedoch die Unzul�nglichkeit dieses rationalistischen Selbstverst�ndnisses auf. Gerade in Bezug auf tiefsitzende Einstellungen und wertebezogene Handlungen sind Selbstt�uschungen eher der Regelfall als die Ausnahme. Eine psychologisch informierte Ethik versucht, diese beschr�nkte menschliche Selbsttransparenz umfassend zu ber�cksichtigen. Dadurch kann sie nicht nur philosophisch-psychologische Grenzfragen beantworten, sie �berzeugt vor allem durch ein realit�tsnahes Menschenbild.
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