Das Problem der sozialen Gerechtigkeit ist trotz allgegenwartiger Wohlfahrtsgewinne und technischen Fortschritts heute so ungelost wie vor einem halben Jahrhundert, als John Rawls seine Theorie der Gerechtigkeit verfasste. In der Rechtsethik und Sozialphilosophie ist die Diskussion von Umverteilungsfragen inzwischen zu Anerkennungsfragen erweitert worden. Selbst in Landern, die - wie die Schweiz - weitgehend saturierte Grundbedurfnisse aufweisen, werden heftige Auseinandersetzungen gefuhrt: uber die Lohnzahlungen an Manager ...
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Das Problem der sozialen Gerechtigkeit ist trotz allgegenwartiger Wohlfahrtsgewinne und technischen Fortschritts heute so ungelost wie vor einem halben Jahrhundert, als John Rawls seine Theorie der Gerechtigkeit verfasste. In der Rechtsethik und Sozialphilosophie ist die Diskussion von Umverteilungsfragen inzwischen zu Anerkennungsfragen erweitert worden. Selbst in Landern, die - wie die Schweiz - weitgehend saturierte Grundbedurfnisse aufweisen, werden heftige Auseinandersetzungen gefuhrt: uber die Lohnzahlungen an Manager, uber die Aufnahme von "Wirtschaftsfluchtlingen" oder uber Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen. Die direkte Demokratie spitzt solche Gesellschaftsdiskussionen in Abstimmungskampfen zu und stellt sie als Grundsatzfragen an die Sozialphilosophie. Die Beitrage dieses Bandes fragen in den drei neuralgischen Anwendungsgebieten Lohngerechtigkeit, Migrationsgerechtigkeit und Medizinalgerechtigkeit nach dem Stand von Praxis und Forschung. Dabei kommen Politiker und Philosophen zu Wort, da "Soziale Gerechtigkeit" gleichermassen in Politik und Philosophie als diskursiver Orientierungspunkt fungiert.
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All Editions of Soziale Gerechtigkeit Heute: Kongress Der Schweizerischen Vereinigung Fur Rechts- Und Sozialphilosophie, 7. Juni 2013, Universitat Bern