Choose your shipping method in Checkout. Costs may vary based on destination.
Seller's Description:
Very good in very good dust jacket. Tarnen, Tricksen, Täuschen: Trompe-l'œil-Kunstwerke und ihre Meister-Sind die Trauben echt? Sitzt dort eine Fliege auf dem Teller? Klebt auf dem Bild ein Notizzettel? Schon seit der Antike haben Künstler immer wieder versucht, die Betrachter ihrer Werke durch illusionistische Effekte zu täuschen – und tun dies bis heute. Mehr als fünfzig faszinierende Werke von Meistern dieses Genres sind in diesem Band versammelt und machen deutlich, welche unterschiedlichen Zwecke sie mit ihren Augentäuschungen verfolgten und welche technischen Möglichkeiten die einzelnen Künstler einsetzen. Sprache deutsch Maße 245 x 310 mm Einbandart gebunden Kunst Musik Theater Kunstgeschichte Kunststile Optische Täuschung Trompe l'Oeil ISBN-10 3-7913-4462-5 / 3791344625 ISBN-13 978-3-7913-4462-1 / 9783791344621 Der große italienische Renaissancekünstler Benvenuto Cellini hielt die Malerei schlicht für einen Betrug und dementsprechend die besten Maler für die größten Betrüger. Wie kam er zu diesem Urteil? Vielleicht wird die Sache klarer, wenn wir an den Ursprung der Malerei zurückkehren. Die Vermischung und Durchdringung von Wirklichkeit und Kunst, von Realität und Fiktion, von Original und Abbild kannten bereits die Griechen der Antike, wie uns Plinius der Ältere berichtet. Für sie war die Augentäuschung ein wichtiges Kriterium für die Qualität von Kunst. Das wird sehr schön im Wettstreit der beiden Maler Parrhasios und Zeuxis deutlich. Beide hatten sich zum Ziel gesetzt, ihre Bilder so naturgetreu zu malen, dass sie von der Wirklichkeit nicht mehr zu unterscheiden seien. Zeuxis, der den Wettstreit begann, malte Trauben so täuschend echt, dass die Vögel herbeigeflogen kamen, um von ihnen zu naschen, und auf dem Bild herumpickten. Parrhasios wiederum stellte der Jury ein von einem Vorhang verhülltes Bild vor. Von Neugier geplagt, bat Zeuxis darum, den Stoff endlich beiseite zu ziehen, damit er das Bild betrachten könne. Man kann sich den Triumph des Parrhasios gut vorstellen, als der Diener, der den Vorhang lüften sollte, frische Farbe an den Händen hatte. Beschämt erkannte Zeuxis den Preis dem Parrhasios zu: Er selbst habe zwar mit seiner Malerei die einfältigen Vögel täuschen können, Parrhasios sei es jedoch gelungen, ihn, Zeuxis, als Künstler und Kenner der Malerei zu täuschen. Deshalb gebühre dem Rivalen der Lorbeer des Siegers. Viele Geschichten und oftmals sehr amüsante Anekdoten berichten über die Jahrhunderte von ähnlichen Begebenheiten. Apelles malte ein Pferd so geschickt, dass herbeigeholte Artgenossen es anwieherten. Der Überlieferung nach verstand er es auch, Dachziegel so plastisch und naturgetreu darzustellen, dass die Raben versuchten, sich darauf niederzulassen. Giotto gilt als der größte Maler der italienischen Protorenaissance, seine Fresken in der Arenakapelle in Padua wollen heute so viele Menschen sehen, dass eine Besichtigung nur nach Voranmeldung möglich ist. Der italienische Architekt und Theoretiker Filarete (1400-ca. 1469) berichtet, Giotto habe als Lehrling von Cimabue eine Fliege so natürlich auf die Nase eines Heiligen gemalt, dass der Meister sie mit einer Handbewegung verjagen wollte. Ob sich aus dieser Handbewegung eine kräftige Ohrfeige entwickelt hat, ist nicht überliefert. Vasari beschreibt in der Einleitung seiner »Lebensgeschichten«, wie die Maler einer flachen Oberfläche mit Hilfe eines einzigen Sinnes, nämlich des Sehens, in zwei Abschnitten Relief (relievo) und Tiefe (fondo) verleihen. Von Personen ausgeführt, die sich auf ihr Metier verstehen, habe dies durch einen »spaßigen Betrug (piacevolissimo inganno) zahlreiche Persönlichkeiten irregeführt, ganz zu schweigen von den Tieren. « Auch die Hochrenaissance und das Barock gefielen sich in der Kunst der Augentäuschung: Geöffnete Türen ermöglichen den Blick auf Sammlungen von kostbaren Gefäßen, Bildern und Schmuck, die es gar nicht gibt oder die sich in Wirklichkeit an...