Der Begriff der Aufkl�rung und seine vielf�ltigen Wandlungen nehmen unter den ab 1933 Vertriebenen eine Schl�sselfunktion ein. Die Vertreibung Andersdenkender durch das NS-Regime stellt einen Bruch dar, den Adorno und Horkheimer 1944 als logisches Resultat einer Dialektik der Aufkl�rung benannt haben. Aus der Sicht von Philosophie, Soziologie, Judaistik, Literatur- und Kulturwissenschaft geht der Band dieser Frage nach, indem er die Rezeption des historischen Epochenbegriffs und der �berzeitlichen Aufklï¿ ...
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Der Begriff der Aufkl�rung und seine vielf�ltigen Wandlungen nehmen unter den ab 1933 Vertriebenen eine Schl�sselfunktion ein. Die Vertreibung Andersdenkender durch das NS-Regime stellt einen Bruch dar, den Adorno und Horkheimer 1944 als logisches Resultat einer Dialektik der Aufkl�rung benannt haben. Aus der Sicht von Philosophie, Soziologie, Judaistik, Literatur- und Kulturwissenschaft geht der Band dieser Frage nach, indem er die Rezeption des historischen Epochenbegriffs und der �berzeitlichen Aufkl�rungspraxis durch die Vertriebenen verklammert. Das historische Wissen um die im 18. Jahrhundert gelegten Grundlagen der Moderne macht 'Aufkl�rung' zu einem Gegenentwurf zum NS-Regime. Die Erfahrung eines historisch spezifisch verlaufenen Aneignungsprozesses von 'Aufkl�rung' in den schutzbietenden Gastl�ndern (v.a. Frankreich und den Vereinigten Staaten) zwingt aber auch zur Auseinandersetzung mit dem historischen Erbe der Aufkl�rung. Soll 'Aufkl�rung' nicht zur Kampfparole verfallen, wird sie von den Vertriebenen m�hevoll angeeignet und bewahrt.
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