Ein Bild ist ein Riss im Sein - und diesen Riss sp�rt der Mensch auch in seiner eigenen Existenzweise. Wenn Sartre das F�r-sich durch den Satz beschreibt: "Der Mensch ist das, was er ist", so gilt das auch f�r das Bild. Man mag versuchen, das Problem zu entsch�rfen, indem man unterscheidet zwischen Bild im Sinne von tableau und Bild im Sinne von image, das Bild ist eben doch beides zugleich. Mit Recht hat Gottfried Boehm mit Anklang an Heideggers ontologische Differenz hier von einer ikonischen Differenz gesprochen. ...
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Ein Bild ist ein Riss im Sein - und diesen Riss sp�rt der Mensch auch in seiner eigenen Existenzweise. Wenn Sartre das F�r-sich durch den Satz beschreibt: "Der Mensch ist das, was er ist", so gilt das auch f�r das Bild. Man mag versuchen, das Problem zu entsch�rfen, indem man unterscheidet zwischen Bild im Sinne von tableau und Bild im Sinne von image, das Bild ist eben doch beides zugleich. Mit Recht hat Gottfried Boehm mit Anklang an Heideggers ontologische Differenz hier von einer ikonischen Differenz gesprochen. Was jedoch f�r den Kunsthistoriker durch j�ngste Entwicklungen erst auff�llig geworden ist, steht bereits am Anfang der Geschichte, n�mlich der Geschichte philosophischer Bildtheorien: bei Platon im Dialog Sophistes. Darin zeigt sich, dass das Thema Bild in dem Zusammenhang von Platons Bem�hungen, das Sein des Nichtseienden zu erweisen, geh�rt und daher immer schon mit der M�glichkeit von T�uschung, L�ge und Ironie zu tun hat, also auch mit dem, was die Ambivalenz der menschlichen Existenzweise ausmacht.
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