Die Drehgeschwindigkeit der Verlagsprogramme beschleunigt sich. Die Frage ist nicht mehr: will ich dieses Buch verlegen, weil ich es f???r ein wichtiges Buch halte? Sie lautet: kann ich es verkaufen und, wenn ja, wem? Es findet eine "permanente ???konomisierung geistiger Landstriche statt": was nicht geht kommt nicht in das Sortiment hinein. Diese Logik bringt einerseits den gesamten Markt ins Wanken, bietet aber anderseits auch dem unabh???ngigen Eigenverleger die Chance zur Eigenproduktion. Das Angebot an digitalen ...
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Die Drehgeschwindigkeit der Verlagsprogramme beschleunigt sich. Die Frage ist nicht mehr: will ich dieses Buch verlegen, weil ich es f???r ein wichtiges Buch halte? Sie lautet: kann ich es verkaufen und, wenn ja, wem? Es findet eine "permanente ???konomisierung geistiger Landstriche statt": was nicht geht kommt nicht in das Sortiment hinein. Diese Logik bringt einerseits den gesamten Markt ins Wanken, bietet aber anderseits auch dem unabh???ngigen Eigenverleger die Chance zur Eigenproduktion. Das Angebot an digitalen Buchinhalten steigt. Wer sich nicht bewegt, wird in einem solchen dynamischen Umfeld nicht erfolgreich sein (ein Anrecht auf ???berleben gibt es nicht). Die Preisdynamik erh???ht zus???tzlich den Druck der Wechselb???der dieses Gesch???ftes. Der Selfpublishing-Markt wird professioneller: Anteil Hobby-Autoren ist r???ckl???ufig. Die Zahl der Autoren, die vom Selfpublishing leben steigt (vor allem in den USA, zunehmend auch in Deutschland) laufend. Experten-Autoren k???nnen in Deutschland bis zu 30.000 Euro im Jahr verdienen. Klassische Verlage k???nnen einen Titel immer nur f???r eine relativ kurze Zeit (ca. 1 Jahr) betreuen. Der Self-Publisher muss solche Vermarktungsaufgaben v???llig in Eigenregie ???bernehmen. Im Selfpublishing-Markt stagniert zwar der E-Book-Anteil, der Anteil Books on Demand aber nimmt laufend zu: E-Books sind vor allem ein Marketing-Instrument, Umsatzbringer dagegen ist das Book on Demand. Im Bereich Marketing ist das Verschenken von B???chern (z.B. an Redaktionen) ein wichtiges Vertriebsinstrument. Man sollte 5-10 Stunden pro Woche f???r die Eigenvermarktung aufwenden. Selfpublishing bietet die M???glichkeit, auch eng begrenzte (auch regional) Zielgruppen anzusprechen (d.h. auch solche, die sich f???r klassische Verlage nicht lohnen). Die Zukunft hat bereits begonnen: mehr als jedes zehnte Buch wird ???ber einen Online-Buchh???ndler gekauft. Die Vertriebswege f???r digitale Produkte (H???rb???cher, E-Books) wachsen geradezu rasant. F???r das harte Brot des Eigenverlegers braucht es jedoch wirtschaftliches, und vor dem Hintergrund von dramatischen Markteinbr???chen und -umbr???chen vor allem auch strategisches Denken und Handeln. So steht auch der Eigenleger vor dem Paradoxon, dass B???cher teurer werden m???ssen, obwohl sie noch nie so schnell, billig und sch???n hergestellt werden konnten. Ein Verleger sagte einst, dass ein Buch immer so viel wie ein Schuh kosten m???sse. Schaut man sich jedoch um, so tragen viele Menschen Schuhe, die ein Vielfaches des gebundenen Ladenpreises von zwei (oder mehr) Titeln eines Eigenverlegers kosten.
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