Karl Barth war von 1911 bis 1921 Pfarrer in der Bauern- und Arbeitergemeinde Safenwil (Kanton Aargau, Schweiz). Er hat sich in diesen Jahren ganz dem Gemeindeaufbau, das heisst vor allem der sorgfaltigen Ausarbeitung der sonntaglichen Predigt und der Vorbereitung des kirchlichen Unterrichts gewidmet. Auf dieser Arbeit beruhen die Anfange seiner spateren Theologie, die - nach Barths eigener Aussage - Theologie fur die Pfarrer sein will. Der vorliegende Band enthalt alle Predigten aus dem Jahre 1913. Die Predigttexte - oft ...
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Karl Barth war von 1911 bis 1921 Pfarrer in der Bauern- und Arbeitergemeinde Safenwil (Kanton Aargau, Schweiz). Er hat sich in diesen Jahren ganz dem Gemeindeaufbau, das heisst vor allem der sorgfaltigen Ausarbeitung der sonntaglichen Predigt und der Vorbereitung des kirchlichen Unterrichts gewidmet. Auf dieser Arbeit beruhen die Anfange seiner spateren Theologie, die - nach Barths eigener Aussage - Theologie fur die Pfarrer sein will. Der vorliegende Band enthalt alle Predigten aus dem Jahre 1913. Die Predigttexte - oft kurze Bibelworte, zum Teil aber auch grossere Textzusammenhange (zum Beispiel Predigten uber den Propheten Amos und uber die Petrus-Geschichte) - hat Barth selbst gewahlt. Entscheidend fur die Textwahl war die exemplarische Bedeutung des biblischen Wortes und die aktuelle Gemeindesituation. Die Predigten zeichnen sich durch eine breite Auslegung des biblischen Textes und eine nicht weniger eindringliche Anleitung zum christlichen Leben aus, dabei wird immer wieder auch die Frage nach den praktisch-politischen Konsequenzen des christlichen Glaubens gestellt. Dass Karl Barth damals ein Religios-Sozialer war, wird aus diesen Predigten erneut deutlich. Karl Barth (1886-1968) studierte Theologie in Bern, Berlin, Tubingen, Marburg und war von 1909 bis 1921 Pfarrer in Genf und Safenwil. Mit seiner Auslegung des Romerbriefes (1919, 1922) begann eine neue Epoche der evangelischen Theologie. Dieses radikale Buch trug ihm einen Ruf als Honorarprofessor nach Gottingen ein, spater wurde er Ordinarius in Munster und Bonn. Er war Mitherausgeber von Zwischen den Zeiten (1923-1933), der Zeitschrift der Dialektischen Theologie . Karl Barth war der Autor der Barmer Theologischen Erklarung und Kopf des Widerstands gegen die Gleichschaltung der Kirchen durch den Nationalsozialismus. 1935 wurde Barth von der Bonner Universitat wegen Verweigerung des bedingungslosen Fuhrereids entlassen. Er bekam sofort eine Professur in Basel, blieb aber mit der Bekennenden Kirche in enger Verbindung. Sein Hauptwerk, Die Kirchliche Dogmatik , ist die bedeutendste systematisch-theologische Leistung des 20. Jahrhunderts.
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