Wie oft werden wir uns erst nachtraglich bewusst, dass ein unbemerktes Wollen schon lange Zeit unsere Einstellung bedingt hat? Konnen wir immer klar begreifen und aussern, was wir tatsachlich wollen? Auf welche Weise beeinflussen sowohl unsere Gewohnheiten als auch unsere personliche Geschichte unsere neuen Entscheidungen? Und daruber hinaus: Was genau zeichnet die Eigentumlichkeit eines echten Willensaktes, das heisst einer eigentlich freien Stellungnahme aus? Solche und weitere mit diesen verknupfte Fragen stecken den ...
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Wie oft werden wir uns erst nachtraglich bewusst, dass ein unbemerktes Wollen schon lange Zeit unsere Einstellung bedingt hat? Konnen wir immer klar begreifen und aussern, was wir tatsachlich wollen? Auf welche Weise beeinflussen sowohl unsere Gewohnheiten als auch unsere personliche Geschichte unsere neuen Entscheidungen? Und daruber hinaus: Was genau zeichnet die Eigentumlichkeit eines echten Willensaktes, das heisst einer eigentlich freien Stellungnahme aus? Solche und weitere mit diesen verknupfte Fragen stecken den Gegenstandsbereich der vorliegenden Arbeit ab und finden in Husserls Phanomenologie eine fruchtbare Auseinandersetzung: Im Rahmen obiger Fragestellungen erwachst hierbei aus der Analyse der Beziehung zwischen willkurlicher und unwillkurlicher Sphare die Gelegenheit, die grundlegenden Dimensionen zu entdecken, welche Husserl dem Wesen und der ethischen Rolle des Ich zuschreibt. Die drei Begriffe im Haupttitel "Wille", "Unbewusstheit" und "Motivation" stellen die Kernpunkte der Untersuchung dar: "Wille" und "Unbewusstheit" bezeichnen die aktive, respektive passive Lebensdimension; "Motivation" ist die Grundgesetzlichkeit des gesamten geistigen Lebens, die daher sowohl die aktive als auch die passive Stufe der Subjektivitat umfasst.
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