Die Beschaffung und Verarbeitung von Informationen ist eine zentrale Aufgabe eines jeden Geheimdienstes. Die Stasi wollte allerdings keineswegs undifferenziert alles wissen und uberwachte auch nicht flachendeckend. Ihre Aufmerksamkeit galt insgesamt wesentlich starker Staat, Wirtschaft und militarischer Abwehr als Staatsfeinden und Oppositionellen. Die Arbeitsweise der Stasi war dabei keineswegs so anachronistisch, wie die uberlieferten Akten- und Karteikartenberge es vermuten lassen. Die Informationsspezialisten des ...
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Die Beschaffung und Verarbeitung von Informationen ist eine zentrale Aufgabe eines jeden Geheimdienstes. Die Stasi wollte allerdings keineswegs undifferenziert alles wissen und uberwachte auch nicht flachendeckend. Ihre Aufmerksamkeit galt insgesamt wesentlich starker Staat, Wirtschaft und militarischer Abwehr als Staatsfeinden und Oppositionellen. Die Arbeitsweise der Stasi war dabei keineswegs so anachronistisch, wie die uberlieferten Akten- und Karteikartenberge es vermuten lassen. Die Informationsspezialisten des MfS hatten seit den 1960er-Jahren daran gearbeitet, durch gezielte Infomationsgewinnung und -analyse die Uberwachungsmethoden zu optimieren. Auch wenn ihre kybernetische Utopie scheiterte, vollzog das MfS damit wichtige Schritte auf dem Weg in den digitalen Uberwachungsstaat. Dieses Buch unternimmt es, die Forschungslucke zu diesem Aspekt der Geschichte der DDR-Geheimpolizei zu schliessen.
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