Gegen Ende des Drei???igj???hrigen Krieges schrieb Andreas Gryphius f???nf Trauerspiele, in denen den Titelhelden Widersacher gegen???bergestellt sind, durch die sie qualvoll zu Tode kommen. Deshalb haben sich alle Interpreten bis heute dazu verleiten lassen, in den meisten Protagonisten M???rtyrer zu sehen. Bei genauer Textanalyse zeigt sich jedoch, dass Gryphius keine heiligen M???rtyrer gezeichnet hat: Alle christlichen Helden haben schweres Unrecht begangen. Sie starben zudem nicht f???r ihren Glauben, sondern aus ...
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Gegen Ende des Drei???igj???hrigen Krieges schrieb Andreas Gryphius f???nf Trauerspiele, in denen den Titelhelden Widersacher gegen???bergestellt sind, durch die sie qualvoll zu Tode kommen. Deshalb haben sich alle Interpreten bis heute dazu verleiten lassen, in den meisten Protagonisten M???rtyrer zu sehen. Bei genauer Textanalyse zeigt sich jedoch, dass Gryphius keine heiligen M???rtyrer gezeichnet hat: Alle christlichen Helden haben schweres Unrecht begangen. Sie starben zudem nicht f???r ihren Glauben, sondern aus anderen, zumeist politischen Gr???nden. Stattdessen hat der ???berzeugte Lutheraner Gryphius ein neues Idealbild gezeichnet, den bekehrten Christen protestantischer Pr???gung. Im habsburgisch beherrschten Schlesien mussten im Zeitalter der Gegenreformation versteckte Hinweise auf Luthers Theologie gen???gen, um im Text die protestantische Ausrichtung zu markieren. Die einheitliche lutherische Idealfigur l???sst so Gryphius' Trauerspiele als einen zusammenh???ngenden Dramenzyklus erscheinen.
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