Die Idee der idealen Stadt beschaftigt die Menschheit seit den fruhesten Stadtkulturen, in Form utopischer Visionen und konkreter Entwurfe. Wahrend regelhafte Muster antiker Provenienz in den Planstadten der Fruhen Neuzeit wiederkehren, scheinen die Stadte des Mittelalters unkontrolliertes Wachstum zu spiegeln. Doch auch in dieser Epoche wurde der reale Stadtraum durch sekundare Konzepte uberformt. Der Band verfolgt die Wechselwirkungen zwischen Utopie- und Idealvorstellungen und deren urbanistischer Realisierung von den ...
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Die Idee der idealen Stadt beschaftigt die Menschheit seit den fruhesten Stadtkulturen, in Form utopischer Visionen und konkreter Entwurfe. Wahrend regelhafte Muster antiker Provenienz in den Planstadten der Fruhen Neuzeit wiederkehren, scheinen die Stadte des Mittelalters unkontrolliertes Wachstum zu spiegeln. Doch auch in dieser Epoche wurde der reale Stadtraum durch sekundare Konzepte uberformt. Der Band verfolgt die Wechselwirkungen zwischen Utopie- und Idealvorstellungen und deren urbanistischer Realisierung von den antiken Kulturen bis zum Ausgang des Mittelalters. Er eroffnet dabei ein breites Facherspektrum von der Archaologie und Kunstgeschichte uber die Alte und Mittelalterliche Geschichte bis zur Theologie. Fur die griechische und romische Antike wird zum einen nach der baulichen Realisierung von politischen Konzepten, zum anderen nach der Funktion von Stadtbeschreibungen in der Literatur gefragt. Die Uberlagerung mittelalterlicher Stadte mit religios-sakralen Deutungsmustern zeigt der Band etwa an den europaischen Nachbildungen der Topographie Jerusalems. Ausblicke auf die Fruhe Neuzeit geben Beitrage zu malerischen Entwurfen von Idealstadten und zu stadtischen Sozialutopien im Architekturtraktat des Filarete.
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