Dreidimensionale Bildwerke werden nicht nur als gestaltete Volumina, sondern auch als gestaltete Oberflachen wahrgenommen. Die superficies - das "gemachte aussere", aber auch die "Erscheinung" - gibt Auskunft uber Wertvorstellungen, kunstlerische Konzepte, wandelnde asthetische Anspruche und Erhaltungszustande. Sie kann das Ausgangsmaterial betonen und die Spuren der Bearbeitung sichtbar machen oder die Auskunft uber Materialien und Produktionsprozesse verweigern. Indem sie einfallendes Licht reflektiert und auf Warme oder ...
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Dreidimensionale Bildwerke werden nicht nur als gestaltete Volumina, sondern auch als gestaltete Oberflachen wahrgenommen. Die superficies - das "gemachte aussere", aber auch die "Erscheinung" - gibt Auskunft uber Wertvorstellungen, kunstlerische Konzepte, wandelnde asthetische Anspruche und Erhaltungszustande. Sie kann das Ausgangsmaterial betonen und die Spuren der Bearbeitung sichtbar machen oder die Auskunft uber Materialien und Produktionsprozesse verweigern. Indem sie einfallendes Licht reflektiert und auf Warme oder die Zusammensetzung der Luft reagiert, wirkt sie als eine Art Membran, uber die das Bildwerk Verbindung zu seiner unmittelbaren Umgebung aufnimmt. Damit beeinflusst sie die Wirkung der plastischen Korper und lasst diese "lebendig" oder auch besonders artifiziell erscheinen. Der vorliegende Band geht dem Umgang mit der Oberflache anhand ausgewahlter Werke des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit nach. Die Beitrage stellen unterschiedliche gestalterische Konzepte vor und fragen mit Blick auf Material, Technik, Funktion und kunsttheoretischer Diskussion nach der Rolle der superficies in der Bildhauerei.
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