In vielen Kulturen existiert die Vorstellung der schopferischen und wirkmachtigen Kraft des gesprochenen Wortes, wonach Realitat durch das mundlich artikulierte Wort oder den Klang von Lautfolgen geformt werden kann. Magie ist ein schwer zu definierendes Feld, in dessen praktischer Ausubung jedoch kulturubergreifend der horbare Vortrag von Worten, Rezitationen und Gesangen, aber auch von Lauten, die als fremdartig bzw. magisch empfunden werden, eine grosse Rolle spielt. Auch Musik und Poesie bedienen sich der Macht von ...
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In vielen Kulturen existiert die Vorstellung der schopferischen und wirkmachtigen Kraft des gesprochenen Wortes, wonach Realitat durch das mundlich artikulierte Wort oder den Klang von Lautfolgen geformt werden kann. Magie ist ein schwer zu definierendes Feld, in dessen praktischer Ausubung jedoch kulturubergreifend der horbare Vortrag von Worten, Rezitationen und Gesangen, aber auch von Lauten, die als fremdartig bzw. magisch empfunden werden, eine grosse Rolle spielt. Auch Musik und Poesie bedienen sich der Macht von Lauten bzw. Klangen und ihrer Horbarkeit bei einem - realen bzw. imaginierten - Publikum. Geisteswissenschaftler, Schriftsteller und Musiker beschaftigen sich alle mit Sprache und Lauten und bedenken bei ihrer Arbeit mehr oder weniger bewusst die Wirkung der analysierten oder selbst komponierten Werke auf einen moglichen Rezipienten. Die Zielsetzung dieses Bandes ist es, in einem interdisziplinaren Dialog Merkmale und Konzepte von Sprache und Klangen sowie deren Horbarkeit in unterschiedlichen Kontexten zu erforschen und dabei der Frage nachzugehen, inwiefern Sprache dazu dient, Magie zu bewirken, aber auch zu definieren, zu legitimieren und zu charakterisieren.
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