Wahrend die Soziobiologie einerseits nach wie vor abgelehnt wird, gewinnt sie andererseits durch viele empirische Einzeisludien ein immer breiteres Fundament. So hitzig wie in den spalen siebziger und den achtziger Jahren wird sie heute zwar nicht mehr diskutiert, aber dennoch ranken sich um viele ihrer Aussagen und Schlussfolgerungen Missverstandnisse, die offenbar schwer auszurotten sind. Sie betreffen vor allem soziobiologische Erklarungen des menschlichen Verhaltens und beruhen zum Teil auf ideologischen Vorurteilen. ...
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Wahrend die Soziobiologie einerseits nach wie vor abgelehnt wird, gewinnt sie andererseits durch viele empirische Einzeisludien ein immer breiteres Fundament. So hitzig wie in den spalen siebziger und den achtziger Jahren wird sie heute zwar nicht mehr diskutiert, aber dennoch ranken sich um viele ihrer Aussagen und Schlussfolgerungen Missverstandnisse, die offenbar schwer auszurotten sind. Sie betreffen vor allem soziobiologische Erklarungen des menschlichen Verhaltens und beruhen zum Teil auf ideologischen Vorurteilen. Wohl aber ruhren sie auch daher, dass sich die Soziobiologcn eines Vokabulars und einer Methodologie bedie nen, die vielen Humanwissenschaftlern und Philosophen fremd sind. Dieses Buch soll nicht nur helfen, die um die Soziobiologie entstandenen Miss verstandnisse abzubauen. Es ist von der Uberzeugung getragen, dass die Sozio biologie (ungeachtet einiger noch vorhandener Schwachstellen und offener Fra gen) entscheidende Beitrage leisten kann - zum Verstandnis der Evolution, indem sie deren soziale Dimension darlegt, - zum Verstandnis des Verhaltens der Lebewesen uber die Ansatze der klassischen Verhaltensforschung hinaus, - zum Verstandnis des menschlichen Sozial verhaltens, einschliesslich seiner mora lischen beziehungsweise unmoralischen Aspekte. Ziel dieses Buches ist es, zum einen profund uber die Soziobiologie (ihre Grund lagen, Konzepte und ihren gegenwartigen Stand) zu informieren, zum anderen aber auch die heiklen Punkte herauszuarbeiten, denen sich Soziobiologen in der Kon troverse mit Vertretern anderer Disziplinen nach wie vor stellen mussen. Gemeint ist damit vor allem die Frage, inwieweit menschliches Sozial verhalten genetisch bestimmt ist und welche "kulturelle Freiheit" die genetische Bestimmung erlaubt."
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