25 Jahre sind vergangen seit der letzten zusammenfassenden Darstellung der Herzklappenerkrankungen in dem deutschen Schrifttum der pathologischen Ana- tomie. Eine gleichartige bakteriologische Bearbeitung hat es bislang in Deutsch- land nicht gegeben. Es erschien uns darum an der Zeit, eine Gemeinschaftsarbeit anzugehen, in der die pathologische Anatomie und die Bakteriologie der Endo- karditis gleichermaBen zu Wort und Darstellung kommt. Ware eine solche Synthese dieser beiden Forschungsgebiete fruher erfolgt, waren bei ...
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25 Jahre sind vergangen seit der letzten zusammenfassenden Darstellung der Herzklappenerkrankungen in dem deutschen Schrifttum der pathologischen Ana- tomie. Eine gleichartige bakteriologische Bearbeitung hat es bislang in Deutsch- land nicht gegeben. Es erschien uns darum an der Zeit, eine Gemeinschaftsarbeit anzugehen, in der die pathologische Anatomie und die Bakteriologie der Endo- karditis gleichermaBen zu Wort und Darstellung kommt. Ware eine solche Synthese dieser beiden Forschungsgebiete fruher erfolgt, waren bei beiden Diszi- plinen manche schwerwiegend erscheinende Irrtumer unterblieben. Eine solche Gemeinschaftsarbeit ist unseres Erachtensdarum ein unbedingtes Erfordernis nicht nur fUr Beurteilung und Darstellung dieser Erkrankung, sondern fUr die aller pathologisch-anatomischen Veranderungen bei bakteriell-toxischen Er- krankungen. Diese Forderung und Grundlage war im vergangenen Jahrhundert und in dem ersten Dezennium dieses Jahrhunderts noch theoretisches und prak- tisches Allgemeingut der Pathologen in Deutschland. Wie vieles andere ist sie einem Spezialistentum zum Opfer gefallen. Wie wenig die Bakteriologie in kausaler und formaler Genese der Endokarditis bewertet wurde, geht aus der Darstellung aller Lehrbucher der speziellen pathologischen Anatomie und ebenso aus der Abhandlung im Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie hervor. In der praktischen und theoretischen Auswertung beider Fach- disziplinen sehen wir darum eine der Hauptaufgaben. Wir haben ernsthaft erwogen, ob nicht die Ausdehnung der Gemeinschaftsarbeit auf die Klinik moglich ware. Die Forderung hierzu steht auBer Zweifel. Jedoch waren zur Zeit unseres Arbeitsbeginnes die Vorbedingungen nicht gegeben. Zudem entgeht auch heute noch die Mehrzahl der verschiedenen Formen einer Herzklappenentzundung dem klinischen Nachweis, stellt die Mehrzahl einen Uberraschungsbefund bei der Sektion dar.
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