Leon Battista Albertis Abhandlung uber die Malerei De pictura, gegliedert in drei 'Bucher', markiert ungeachtet ihrer Kurze einen Meilenstein der fruhneuzeitlichen Kunsttheorie, der auch in Antike und Mittelalter uber keinen vergleichbaren Vorganger verfugt. Der hohe Rang der Schrift speist sich nicht nur aus der groaen kultur- und geistesgeschichtlichen Bedeutung der darin entfalteten Ideen - hervorzuheben die geometrisch konstruierte Zentralperspektive -, sondern auch aus den raffinierten literarischen Verfahrensweisen ...
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Leon Battista Albertis Abhandlung uber die Malerei De pictura, gegliedert in drei 'Bucher', markiert ungeachtet ihrer Kurze einen Meilenstein der fruhneuzeitlichen Kunsttheorie, der auch in Antike und Mittelalter uber keinen vergleichbaren Vorganger verfugt. Der hohe Rang der Schrift speist sich nicht nur aus der groaen kultur- und geistesgeschichtlichen Bedeutung der darin entfalteten Ideen - hervorzuheben die geometrisch konstruierte Zentralperspektive -, sondern auch aus den raffinierten literarischen Verfahrensweisen auf der Makro- und Mikroebene. Gepragt sind letztere durch die Theorie und Praxis der antiken Beredsamkeit sowie die kreative Einflechtung von 'Zitaten' und kurzen Erzahlsequenzen aus dem gesamten Fundus der griechisch-romischen Tradition. Der Traktat liegt in zwei Versionen vor, einer kurzeren im toskanischen volgare und einer stilistisch ausgefeilteren in der humanistischen Gelehrtensprache Latein. Die Beitrage des Bandes konzentrieren sich auf die lateinische Fassung, die sie mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen unter philologischen, literaturwissenschaftlichen, philosophischen und kunstgeschichtlichen Aspekten beleuchten.
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