Kunstvolle Verse ist einer neuen Interpretation der "Poeterey" (1624) von Martin Opitz gewidmet, also der 'Entdeckung' des Prinzips der Stammsilbenbetonung und der Einfuhrung einer alternierenden Metrik. In der Untersuchung von Volkhard Wels wird die Versreform dabei nicht wie in vielen literarhistorischen Darstellungen isoliert beschrieben, sondern in den Kontext ahnlicher Reformbestrebungen eingebettet, vor allem aber in einen europaischen Rahmen gestellt. Ihre Vorlaufer genauso wie ihre Rezeption und Weiterentwicklung in ...
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Kunstvolle Verse ist einer neuen Interpretation der "Poeterey" (1624) von Martin Opitz gewidmet, also der 'Entdeckung' des Prinzips der Stammsilbenbetonung und der Einfuhrung einer alternierenden Metrik. In der Untersuchung von Volkhard Wels wird die Versreform dabei nicht wie in vielen literarhistorischen Darstellungen isoliert beschrieben, sondern in den Kontext ahnlicher Reformbestrebungen eingebettet, vor allem aber in einen europaischen Rahmen gestellt. Ihre Vorlaufer genauso wie ihre Rezeption und Weiterentwicklung in den folgenden Jahrzehnten werden an den Quellen verfolgt. Auch das metrische Wissen aus der "Poetery" wird im Rahmen einer Wissensgeschichte dieser Zeit betrachtet. Es wird sowohl in seinen sozialhistorischen wie in seinen musik-, sprach- und stilgeschichtlichen Kontexten beschrieben. Sogar die konfessionellen Auseinandersetzungen der Epoche spiegeln sich in der Verstechnik. Wels verfolgt durchgangig auch die tatsachliche Umsetzung der Regeln in der Dichtung und illustriert sie an zahlreichen Beispielen. Auf diese Weise liefert das Buch wichtige Bausteine fur eine Geschichte der Dichtung im 17. Jahrhundert und gibt abschliessend einen Ausblick auf die Verstechniken des 18. Jahrhunderts, wie sie mit den Namen von Klopstock und Herder verbunden sind.
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