Die Klubprotokolle von Christlichsozialen und Grossdeutschen erlauben einen Blick hinter die Kulissen der Politik in der Grundungsphase der Republik. Die burgerlichen Parteien waren 1919 ganz eindeutig in der Defensive. Sie versuchten zu retten, was vom Zusammenbruch der alten Ordnung noch zu retten war. Erst mit der Niederlage der Raterepublik im Nachbarland Ungarn erwachte ihr Selbstbewusstsein wieder. Dabei waren es anfangs gerade die Wiener, die fur Nachgiebigkeit gegenuber den Sozialdemokraten eintraten. Die westlichen ...
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Die Klubprotokolle von Christlichsozialen und Grossdeutschen erlauben einen Blick hinter die Kulissen der Politik in der Grundungsphase der Republik. Die burgerlichen Parteien waren 1919 ganz eindeutig in der Defensive. Sie versuchten zu retten, was vom Zusammenbruch der alten Ordnung noch zu retten war. Erst mit der Niederlage der Raterepublik im Nachbarland Ungarn erwachte ihr Selbstbewusstsein wieder. Dabei waren es anfangs gerade die Wiener, die fur Nachgiebigkeit gegenuber den Sozialdemokraten eintraten. Die westlichen Lander, die pladierten fur eine hartere Linie. Bei den Christlichsozialen begann sich fruh der Gegensatz zwischen den beiden Priester-Politikern Ignaz Seipel und Johan Nepomuk Hauser abzuzeichnen - und die besondere Stellung des niederosterreichischen Bauernbundes. Die oppositionellen Grossdeutschen wiederum waren hin- und hergerissen zwischen Antiklerikalismus im Gefolge Georg von Schonerers und burgerlicher Solidaritat.
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