Internationale Geschichte ist eine Disziplin in der Erneuerung. ???ber die Beziehungen zwischen Staaten und Gesellschaften hinaus treten zunehmend die innenpolitischen, gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen von Au???enpolitik ins Blickfeld, ebenso die au???enpolitischen Entscheidungsprozesse, die Geschichte des internationalen Systems und seiner Wandlungen, transnationale Bewegungen und Beziehungen und die wechselseitige Durchdringung von Kulturen. International ausgewiesene Historiker bieten in diesem Themenband ...
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Internationale Geschichte ist eine Disziplin in der Erneuerung. ???ber die Beziehungen zwischen Staaten und Gesellschaften hinaus treten zunehmend die innenpolitischen, gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen von Au???enpolitik ins Blickfeld, ebenso die au???enpolitischen Entscheidungsprozesse, die Geschichte des internationalen Systems und seiner Wandlungen, transnationale Bewegungen und Beziehungen und die wechselseitige Durchdringung von Kulturen. International ausgewiesene Historiker bieten in diesem Themenband eine Bilanz der Methodendiskussion zur Geschichtsschreibung der internationalen Beziehungen und erschlie???en neue Dimensionen der Internationalen Geschichte.
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Very good in very good dust jacket. Historiker im Globalisierungssog Beiträge und Reflexionen zur internationalen Geschichte Dass auch die Historiker vom Globalisierungsfieber nicht verschont worden sind, weiss man schon. Auch der Begriff «internationale Geschichte» tauchte hier und da schon auf. Dass und wie man inzwischen versucht, ihm ein Konzept zu geben, erscheint aber so, als beschäftige man sich mit der Frage «Wie kann die Arznei in das Dragée kommen», ohne dabei auch nur schon einen Schritt weiter in der Rezeptur zu sein. Ein von Wilfried Loth und Jürgen Osterhammel ediertes Buch belegt in diesem Ringen den jüngsten Stand und sicher einen seriösen Versuch, wenn auch leider (wie in anderen Disziplinen ebenso) auffällt, dass parallele Forschungen von Kollegen – aus welchen Gründen auch immer – ignoriert werden. Die Herausgeber hatten ausgewählte Historiker im deutschsprachigen In-und im Ausland zu Originalbeiträgen für drei Sequenzen aufgefordert: Was kann die Geschichtswissenschaft in die Disziplin Internationale Beziehungen einbringen, welche Ergebnisse zum Beispiel der Diplomatiegeschichte sind heute noch relevant? Welche Aufgabenfelder könnte es speziell für eine Geschichte internationaler Beziehungen vor diesem Hintergrund heute geben? Was müsste in der Perspektive geleistet werden? Das Buch enthält viel Selbstkritik und auch Kontroverse. Die Geschichtswissenschaft habe die Verengung ihres Gegenstandes auf das europäische Konzert und auf Machtpolitik überwunden, auch die Zweiteilung in Zentrum und Peripherie, und sich somit die Voraussetzungen geschaffen, internationale Geschichte zu betreiben, liest man einerseits. In anderen Beiträgen ist dies noch nicht so schlüssig ausgemacht, oder aber es wird sogar schon für erforderlich gehalten, wieder dagegen zu wettern: Mit dem Primat der Aussenpolitik sollte man nicht gleich auch diese selbst aufgeben, sondern ihrem «Eigengewicht» Rechnung tragen; «ererbte Problemlagen» und neue Herausforderungen zu betrachten, wird als Lösung für möglich gehalten. Jedenfalls in dieser Publikation ist man sich aber einig, dass der Zweig der Sozial-oder Gesellschaftsgeschichte hier zu einem zu weit greifenden Interpretationsanspruch verleiten würde – ebenso darüber, dass das Kriterium der Verfügbarkeit von Dokumenten heute nur noch zu konzeptionellen Engpässen führe und abgelegt werden sollte. Wie aber im Strom der Zeit mithalten? Es oblag der Geschichtswissenschaft immer auch, nach dem dominierenden Prinzip und der leitenden Idee einer Epoche zu fragen und nach der jeweiligen Aufnahmebereitschaft der Politik für derartige Grundzüge. Hier will man anknüpfen und gegebenenfalls vergleichend vorgehen. Untersuchungen zum Verhältnis zwischen Realität und wahrgenommener Realität sollen in das Studium der internationalen Beziehungen eingebracht und es soll nach der Bedeutung von Mentalitäten, Nationalismen, der Kultur und der Militärtraditionen gefragt werden. Das alles klingt nicht besonders spannend, und die Vorschläge waren sicher auch von der Sorge diktiert, wie man sich von der Politikwissenschaft abgrenzen könnte – über die pauschale Position hinaus, nicht so «szientistisch» wie diese verfahren zu wollen. Viele der Beiträge in diesem Buch scheinen allzu angestrengt, scheinen allzu spezielle Gesichtspunkte zu suchen, um einen Platz auch für Historiker im Globalisierungsdiskurs zu finden. So, wie zum Beispiel der Beitrag über die europäische Integration erscheint, riskiert man aber den Eindruck, das Rad neu erfinden zu wollen, zudem noch mit fremdem Werkzeug. Insgesamt ist diese Publikation dennoch eine wichtige Leistung und eine Vorgabe für die fachinterne Debatte. Besonders die eigenen Beiträge der Herausgeber sowie die Kapitel über Perzeptionen und über Umstände der Entstehung von Weltbildern sind lesenswert. Anette Bingemer Buchnotiz zu: Neue Zürcher Zeitung, Warum die Rezensentin Anette Bingemer eine von W. Loth und J. Osterhammel...
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