Protagonisten dieser Studie sind drei Werke der fruhneuzeitlichen Goldschmiedekunst: ein Handstein, eine Turbanschneckenkanne und ein Globuspokal. Die Autorin prasentiert diese Artefakte als Trager von Wissen uber die Natur und verortet sie innerhalb vielschichtig miteinander verbundener Zusammenhange materieller, technischer, politischer, philosophischer und geographischer Art. Ihr Gemachtsein ( arte factum ) verweist auf das kunstlerische Vermogen des Menschen sowie den kulturellen Status kunsttechnischer Verfahren. ...
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Protagonisten dieser Studie sind drei Werke der fruhneuzeitlichen Goldschmiedekunst: ein Handstein, eine Turbanschneckenkanne und ein Globuspokal. Die Autorin prasentiert diese Artefakte als Trager von Wissen uber die Natur und verortet sie innerhalb vielschichtig miteinander verbundener Zusammenhange materieller, technischer, politischer, philosophischer und geographischer Art. Ihr Gemachtsein ( arte factum ) verweist auf das kunstlerische Vermogen des Menschen sowie den kulturellen Status kunsttechnischer Verfahren. Angesiedelt an einer Schnittstelle zwischen Kunst und Natur sind die Werke Zeugen einer artisanal epistemology und nehmen am Diskurs uber Empirie und Experiment teil. Sie ermoglichen Handlungen, erzeugen Beziehungen zueinander, fordern Ordnungen und Kategorisierungen. Die Studie zeigt, dass Theoriebildung in der Fruhen Neuzeit nicht ausschliealich uber Sprache geschehen muss und fordert zu einem Neudenken dieser bislang als 'Kunstgewerbe" wenig sichtbaren virtuosen und komplexen Kunst-Werke auf.
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