Preuaen wies unter den deutschen Territorien neben Osterreich in besonders ausgepragtem Maae die Merkmale eines zusammengesetzten Staates auf. In keinem anderen Staat des deutschen Sprachraums waren so viele und so unterschiedliche Territorien zusammengeschlossen, wie in der hohenzollernschen und der habsburgischen Landerverbindung. Demgemaa war auch die Verfassungsgeschichte Preuaens sehr stark gepragt vom Spannungsverhaltnis zwischen Einheitsstaatlichkeit und Partikularismus, sichtbar im spannungsreichen Nebeneinander von ...
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Preuaen wies unter den deutschen Territorien neben Osterreich in besonders ausgepragtem Maae die Merkmale eines zusammengesetzten Staates auf. In keinem anderen Staat des deutschen Sprachraums waren so viele und so unterschiedliche Territorien zusammengeschlossen, wie in der hohenzollernschen und der habsburgischen Landerverbindung. Demgemaa war auch die Verfassungsgeschichte Preuaens sehr stark gepragt vom Spannungsverhaltnis zwischen Einheitsstaatlichkeit und Partikularismus, sichtbar im spannungsreichen Nebeneinander von alteren standisch-partikularen und jungeren zentralistisch-gesamtstaatlichen Strukturen. In den Beitragen dieses Bandes werden vornehmlich die partikularen Strukturen des preuaischen Staates in den Blick genommen. Im Mittelpunkt steht dabei das Wechselverhaltnis von preuaischer Gesamtstaatsbildung und der Ausbildung regionaler und landsmannschaftlicher Identitat in den Provinzen: In welchen Institutionen kann sich so etwas wie regionale Identitat ausdrucken und entfalten? Welcher Raum ist dem Landespartikularismus vom preuaischen Staat gelassen? Wie haben die in den Landschaften der Gesamtmonarchie entstandenen regionalen Identitaten ihrerseits den Prozess der Gesamtstaatsbildung und der Integration der Teile in das Ganze beeinflusst? Mit Beitragen zur danischen, zur spanischen und zur Stuart-Monarchie findet sich in dem Band auch der Vergleich mit anderen composite monarchies in Europa.
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