Um der Kulturwissenschaft das Verenden im Kulturmanagement zu ersparen, hilft nur ein R???ckgang zur eigenen Geschichte. Mit kulturwissenschaftlicher, also nicht ideengeschichtlicher Methode versuchen f???nf Kapitel, den zweihundertj???hrigen Weg von Giambattista Vico wenigstens bis Martin Heidegger nachzugehen. Das hei???t auch, die Gr???nderhelden der Kulturwissenschaft kulturhistorisch zu verorten: als Professoren, Beamte, Kolonisten usw. Das erste Kapitel rekonstruiert, wie Vico die Kulturwissenschaft in Frontstellung ...
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Um der Kulturwissenschaft das Verenden im Kulturmanagement zu ersparen, hilft nur ein R???ckgang zur eigenen Geschichte. Mit kulturwissenschaftlicher, also nicht ideengeschichtlicher Methode versuchen f???nf Kapitel, den zweihundertj???hrigen Weg von Giambattista Vico wenigstens bis Martin Heidegger nachzugehen. Das hei???t auch, die Gr???nderhelden der Kulturwissenschaft kulturhistorisch zu verorten: als Professoren, Beamte, Kolonisten usw. Das erste Kapitel rekonstruiert, wie Vico die Kulturwissenschaft in Frontstellung gegen die cartesische Mathematik der Natur gr???ndete und schon darum bis Herder, Volney und Hegel auf Geschichtsphilosophie festlegte. Das zweite stellt Schriftsteller wie Flaubert und Kulturwissenschaftler wie Victor Hehn vor, die aus den undenkbaren Resten des Deutschen Idealismus unseren Begriff von Alltagskultur gewonnen haben. Das dritte Kapitel ???ber Nietzsche behandelt die Trag???die eines Denkens, das diese kulturwissenschaftliche Historisierung aller Grundbegriffe zun???chst wieder in Philosophie, zuletzt aber in gro???e Politik umzum???nzen suchte. Die letzten zwei Kapitel schlie???lich sind den Folgen gewidmet, die diese Trag???die noch im zwanzigsten Jahrhundert gezeitigt hat. Freuds Psychoanalyse und Frazers Ethnologie stehen dabei f???r Unternehmen, Nietzsches Traum und Nietzsches Rausch in empirische Kulturwissenschaften zu ???berf???hren, Heideggers Denken f???r das umgekehrte Unternehmen, die gro???e Kulturpolitik als Gigantomachie des Seins selber zu vollenden. Heute glauben wir dagegen zu wissen, da??? Kulturen sind, ohne grundlose Gr???nde zu haben. Das hat dieses Buch m???glich, aber auch unvollst???ndig gemacht. Kulturwissenschaften unter Bedingungen von Technologie und Mathematik, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankreich und Amerika entstanden sind, bleiben einer m???glichen Fortsetzung vorbehalten.
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