Der Ablauf menschlichen Lebens ist sozial strukturiert. ???berg???nge im Lebenslauf werden durch gesellschaftliche Vorgaben und Rahmenbedingungen mitbestimmt und unter an- rem ???ber das Bildungssystem und den Wohlfahrtsstaat organisiert. Sie werden durch in- viduelle Akteure gedeutet, welche sich dabei sich dabei an bestimmten Werten und Normen orientieren. Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind Ver???nderungen, welche die zeitliche Struktur der solcherart organisierten und gedeuteten Lebensl???ufe betreffen. Mit dem ...
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Der Ablauf menschlichen Lebens ist sozial strukturiert. ???berg???nge im Lebenslauf werden durch gesellschaftliche Vorgaben und Rahmenbedingungen mitbestimmt und unter an- rem ???ber das Bildungssystem und den Wohlfahrtsstaat organisiert. Sie werden durch in- viduelle Akteure gedeutet, welche sich dabei sich dabei an bestimmten Werten und Normen orientieren. Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind Ver???nderungen, welche die zeitliche Struktur der solcherart organisierten und gedeuteten Lebensl???ufe betreffen. Mit dem Begriff der Destandardisierung ist die Verwischung der temporalen Regelm??????igkeiten des Lebe- laufs gemeint. Das Ziel dieser Untersuchung besteht darin, den theoretischen Stellenwert und Zusammenhang der popul???ren These der Destandardisierung von Lebensl???ufen zu kl???ren, sie zu ???berpr???fen, zu pr???zisieren, gegen weitere g???ngige Thesen (wie die der Dif- renzierung und Individualisierung) abzugrenzen und die Bedingungen zu analysieren, unter denen es zu den gemeinten Ver???nderungen kommt. Damit wird eine Dimension sozialen Wandels soziologisch hinterfragt, die auf der Ebene der allt???glichen Lebenswelt einen selbstverst???ndlichen Topos darstellt. "Viele Menschen haben durch die modernen Lebe- verh???ltnisse ihren individuellen biografischen Faden verloren" - so lautet etwa die Diag- se eines einschl???gigen Ratgebers (van der Brug & Locher 1997), der dann dabei hilft, den Faden wiederzufinden, und zwar mit dem Ziel, beruflich erfolgreicher und zufriedener zu werden. An anderer Stelle wird der Leser dazu angeleitet, den "roten Faden im Lebenslauf" (Wais 1996) zu erkennen und zum "kreativen Mitgestalter" seiner Biographie zu werden. Das Bezugsobjekt ist hier zun???chst der gesamte Lebenslauf.
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