Die Metaphorisierung ist fur die Entwicklung der Wortbedeutungen einer der wirkungsmachtigsten Faktoren. Sie wird von den arabischen Dichtern auch uberaus haufig als Kunstmittel eingesetzt, wodurch ihre Bildersprache Farbe und Reichtum erhalt. Bisher ist die Metapher zumeist unter formalen und funktionalen Gesichtspunkten analysiert worden. Manfred Ullmanns Studie ist hingegen inhaltlich orientiert. Sie untersucht, mit welchen Gedanken und Vorstellungen der Begriff des "Diebstahls" verbunden worden ist. Ahnlich wie im ...
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Die Metaphorisierung ist fur die Entwicklung der Wortbedeutungen einer der wirkungsmachtigsten Faktoren. Sie wird von den arabischen Dichtern auch uberaus haufig als Kunstmittel eingesetzt, wodurch ihre Bildersprache Farbe und Reichtum erhalt. Bisher ist die Metapher zumeist unter formalen und funktionalen Gesichtspunkten analysiert worden. Manfred Ullmanns Studie ist hingegen inhaltlich orientiert. Sie untersucht, mit welchen Gedanken und Vorstellungen der Begriff des "Diebstahls" verbunden worden ist. Ahnlich wie im Deutschen reden auch die Araber von einem "verstohlenen Blick", einem "geraubten Kuss" und einem "Tagedieb". Daruber hinaus gibt es im Arabischen viele weitere metaphorische Verbindungen, die hier anhand von etwa 900 Belegen aus der Zeit vom 6. bis zum 13. Jahrhundert vorgestellt werden. Dabei sind nicht nur die Synonyme fur "stehlen" erfasst und lexikalisch aufgearbeitet, sondern auch viele weitere Lexeme berucksichtigt worden, die der Erklarung bedurfen. Das Buch kommt somit nicht nur einer thematisch fokussierten Anthologie aus der arabischen Poesie gleich, sondern es liefert auch einen wichtigen Beitrag fur die kunftige Lexikografie. Anhand von analogen Beispielen aus dem Griechischen und Deutschen weist ein Ausblick zudem auf die Bedeutung fur die Komparatistik hin. Der Inhalt des Buches wird durch Indizes der Personennamen und Reime sowie durch ein Worterverzeichnis umfassend erschlossen.
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