Kunstlerbucher stellen in der Herzog August Bibliothek seit den 1950er-Jahren einen besonderen Sammlungsschwerpunkt dar. Kunstlerbucher - ein facettenreiches Genre: Sie erzahlen Geschichten, appellieren, illustrieren, kontextualisieren; sie sind performativ, lebendig, spielerisch und doch auch kritisch, politisch, ja sogar abgrundig. Sie sind El Nican-Nauat von Eckhard Froeschlin, der das Werk eines nicaraguanischen Dichters ediert und illustriert; sie sind Jin-shin von Veronika Schapers und weisen auf Missstande im Tokyoer ...
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Kunstlerbucher stellen in der Herzog August Bibliothek seit den 1950er-Jahren einen besonderen Sammlungsschwerpunkt dar. Kunstlerbucher - ein facettenreiches Genre: Sie erzahlen Geschichten, appellieren, illustrieren, kontextualisieren; sie sind performativ, lebendig, spielerisch und doch auch kritisch, politisch, ja sogar abgrundig. Sie sind El Nican-Nauat von Eckhard Froeschlin, der das Werk eines nicaraguanischen Dichters ediert und illustriert; sie sind Jin-shin von Veronika Schapers und weisen auf Missstande im Tokyoer Nahverkehr hin; sie sind A Threnody for the Dispossessed von Eric Ruin, der ein Klagelied Gefluchteter visualisiert; sie sind Kafig von Carola Willbrand und setzen ein Zeichen fur weibliche Autorschaft. Der rote Faden prasentiert in Text und Bild eine Auswahl der buchkunstlerischen Erwerbungen der Herzog August Bibliothek aus den Jahren 2002 bis 2022. Mit zahlreichen Abbildungen und Hintergrundinformationen werden zwanzig Kunstlerbucher von Buchkunstler*innen in den Blick genommen, die in ihren Themen, Materialien und Techniken ganz unterschiedlich sind und verdeutlichen, dass der rote Faden in der Ankaufspolitik aus vielen Strangen besteht, die aber durchaus miteinander verwoben sind. Mag die kunstlerische Auseinandersetzung mit dem Medium Buch noch so experimentell sein in Form, Farbe und Material, so verweisen die aktuellen Positionen doch auch auf den Altbestand der Herzog August Bibliothek und gewahren einen anderen Blick auf die historische Sammlung: Kunstlerbucher fordern auf, die Perspektive zu wechseln, Dinge neu und wieder zu sehen, zu hinterfragen, zu begreifen und manchmal auch einfach nur zu staunen.
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