Auf breiter quellengestutzter Grundlage analysiert die Studie am Beispiel des Leipziger Konsistoriums das Verhaltnis von lutherischer Kirchenleitung und Landesherrschaft in Kursachsen im Ubergang von der Reformation zum konfessionellen Zeitalter. Konflikte um das ius patronatus erweisen sich dabei als sensible Seismographen fur die Rechtsstellung und das Amtsverstandnis eines der altesten evangelischen Konsistorien. Der Fokus der Untersuchung richtet sich auf einen hinsichtlich seiner kirchenpolitischen Bedeutung bisher ...
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Auf breiter quellengestutzter Grundlage analysiert die Studie am Beispiel des Leipziger Konsistoriums das Verhaltnis von lutherischer Kirchenleitung und Landesherrschaft in Kursachsen im Ubergang von der Reformation zum konfessionellen Zeitalter. Konflikte um das ius patronatus erweisen sich dabei als sensible Seismographen fur die Rechtsstellung und das Amtsverstandnis eines der altesten evangelischen Konsistorien. Der Fokus der Untersuchung richtet sich auf einen hinsichtlich seiner kirchenpolitischen Bedeutung bisher unbeachteten Konflikt, der um die Ein- und Absetzung Leipziger Kirchen- und Schuldiener ausgetragen wurde. Dabei werden zentrale juristische und theologische Verfassungsfragen der kursachsischen Landeskirche in dieser Zeit herausgearbeitet. Die gebotene Tiefenanalyse eroffnet Zugange zur Profilierung eines lutherischen konsistorialen Episkopalismus, der sich als Gegenposition zum landesherrlichen Summepiskopat artikulierte. Das Ergebnis des Leipziger Investiturstreits fuhrte zu einer rechtlichen Neuordnung des Verhaltnisses von Kirche, Stadt und Landesherrschaft, die erst die Voraussetzungen schuf, dem landesherrlichen Kirchenregiment lutherischer Pragung am Anfang des 17. Jahrhunderts in Kursachsen zu seinem Durchbruch zu verhelfen.
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