Zwischen 1135 und 1137 verfasste Petrus Lombardus (um 1095-1160) einen Kommentar zu den 150 Psalmen des Alten Testaments. Seine Schrift wurde zu einem Standardwerk biblischer Exegese und verbreitete sich ausserordentlich rasch in ganz Europa. Auch in Bamberg wurde das Werk des Scholastikers diskutiert, wie der Korrespondenz zwischen Bischof Eberhard von Bamberg und dem Propst Gerhoh von Reichersberg zu entnehmen ist. In der Regel waren diese scholastischen Handschriften nicht illustriert. Eine Ausnahme bildet das Bamberger ...
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Zwischen 1135 und 1137 verfasste Petrus Lombardus (um 1095-1160) einen Kommentar zu den 150 Psalmen des Alten Testaments. Seine Schrift wurde zu einem Standardwerk biblischer Exegese und verbreitete sich ausserordentlich rasch in ganz Europa. Auch in Bamberg wurde das Werk des Scholastikers diskutiert, wie der Korrespondenz zwischen Bischof Eberhard von Bamberg und dem Propst Gerhoh von Reichersberg zu entnehmen ist. In der Regel waren diese scholastischen Handschriften nicht illustriert. Eine Ausnahme bildet das Bamberger Exemplar, das der so genannte Davidmeister illustrierte. Ihr Buchschmuck besteht aus 171 unterschiedlich gestalteten Initialen und einem auf vier Blattern dem Text vorangestellten Miniaturenzyklus mit 28 Szenen aus dem Leben Davids in kolorierter Federzeichung. Diese Illustrationen stellen ein einmaliges ikonographisches Dokument dar.Gude Suckale-Redlefsen gibt eine grundliche kunsthistorische Analyse des Buchschmucks. Darstellungsweise und kunstlerische Gestaltung der Davidsszenen und der einzelnen Initialen werden ausfuhrlich beschrieben, in den kunstgeschichtlichen Kontext anderer narrativer Bilderzyklen des 11. und 12. Jahrhunderts gestellt.
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