Wenn in der Philosophie oder den Naturwissenschaften gefragt wird, ob Menschen oder Tiere denken konnen, fragt man, ob sie Bewusstsein haben. Die aktive, kontrollierbare Spontaneitat des Bewusstseins setzt ein, wenn ihm auf vorbewusste Weise die Gegenstande, die es denkend 'bestimmen' soll, gegeben sind. Daruber hatte man fast 2000 Jahre lang anders gedacht: Das Denken kann nur die Gegenstande haben, die es selbst aufgebaut hat. Zu wissen, wie dieser Aufbau geschieht, setzt eine Reflexion auf die Leistungen der ...
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Wenn in der Philosophie oder den Naturwissenschaften gefragt wird, ob Menschen oder Tiere denken konnen, fragt man, ob sie Bewusstsein haben. Die aktive, kontrollierbare Spontaneitat des Bewusstseins setzt ein, wenn ihm auf vorbewusste Weise die Gegenstande, die es denkend 'bestimmen' soll, gegeben sind. Daruber hatte man fast 2000 Jahre lang anders gedacht: Das Denken kann nur die Gegenstande haben, die es selbst aufgebaut hat. Zu wissen, wie dieser Aufbau geschieht, setzt eine Reflexion auf die Leistungen der verschiedenen Erkenntnisformen voraus, die als Unterscheidungsvermogen verstanden wurden. Als Bedingung eines selbstbestimmtem Wissens galt, dass man nicht nur Unterschiede bemerkt, sondern reflexiv die Kriterien des Unterscheidens ermittelt. Dieses Buch versucht, die beiden einander fremden Denkbegriffe gegeneinander abzugrenzen und ihr Verhaltnis zu bestimmen. Durch seine sorgfaltigere Beachtung konnte die Moderne eine positivere Stellung zu ihrer eigenen Vergangenheit gewinnen, aber auch zu 'nicht-modernen' Kulturen und zu Lebewesen ohne bewusste Intelligenz.
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