7 Einleitung Einleitung Thomas Philipp, Mandana Biegi, Jurgen Forster, Henrique Ricardo Otten Die Verhaltnisbestimmung von Demokratie, Recht und Legitimitat ist ein zentrales Thema politikwissenschaftlicher Reflexion. Wenn hier erneut die Beziehung z- schen Demokratie und Recht befragt werden soll, dann geschieht dies vor allem deshalb, weil die Klammer, die beide miteinander verbindet, namlich der Staat, - genwartig neue Positionierungen und Rollenzuschreibungen erfahrt. Einerseits v- liert der territorial verfasste ...
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7 Einleitung Einleitung Thomas Philipp, Mandana Biegi, Jurgen Forster, Henrique Ricardo Otten Die Verhaltnisbestimmung von Demokratie, Recht und Legitimitat ist ein zentrales Thema politikwissenschaftlicher Reflexion. Wenn hier erneut die Beziehung z- schen Demokratie und Recht befragt werden soll, dann geschieht dies vor allem deshalb, weil die Klammer, die beide miteinander verbindet, namlich der Staat, - genwartig neue Positionierungen und Rollenzuschreibungen erfahrt. Einerseits v- liert der territorial verfasste Rechtsraum an Bedeutung, andererseits zeigt sich, dass unter der Bedingung postnationaler Konstellationen der Bedarf an rechtlicher V- fasstheit zunimmt und das Bedurfnis nach demokratischer Legitimation grosser wird. Die Konflikte und Widerspruche der aktuellen Entwicklung europaischer Integration sind dafur ebenso ein Beispiel wie die Debatte uber die Legitimitat von Nicht- Regierungsorganisationen in den internationalen Beziehungen. Durch die Ereignisse des 11. September 2001 gewinnt das Nachdenken uber Recht und Demokratie in den internationalen Beziehungen zusatzlich an Brisanz, symbolisiert dieses Datum doch das erneute Aufbrechen uberwunden geglaubter Spannungen zwischen dem Handeln demokratisch legitimierter Regierungen und der rule of law. Mittels der Begriffe Demokratie, Recht und Legitimitat wird ein weites Them- feld abgesteckt. Dies geschieht ganz bewusst, weil sich nur so im Ansatz die v- schiedenen Entwicklungen erfassen lassen, die dieses triadische Verhaltnis best- men und verandern. Die in diesem Sammelband enthaltenen Beitrage analysieren also sowohl die gegenwartige Relation von Demokratie, Recht und Legitimitat als auch mogliche Perspektiven im 21. Jahrhundert. Dies schliesst selbstverstandlich nicht aus, den Blick zuruckzuwenden. Im Gegenteil, erst eine fundierte Analyse vorausgegangener Prozesse und Ereignisse macht es uberhaupt moglich, Entwi- lungen aufzuzeigen."
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