Zentraleuropa ist als Raum zwar nur "schwer greifbar" (Milan Kundera), hat im Vielvolkerstaat der Habsburgermonarchie aber "real-territoriale Zuge" angenommen, die der Region "eine wortlich zu verstehende raumliche Bedeutung" verleihen (Jurij Lotman). Okonomische, soziale, religiose und sprachliche-kulturelle Pluralitaten bestimmen hier die alltagliche Kommunikation von Individuen und gesellschaftlichen Gruppen. Sie beeinflussen die kulturelle Kreativitat, sind aber auch fur permanente Krisen, Konflikte und Instabilitaten ...
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Zentraleuropa ist als Raum zwar nur "schwer greifbar" (Milan Kundera), hat im Vielvolkerstaat der Habsburgermonarchie aber "real-territoriale Zuge" angenommen, die der Region "eine wortlich zu verstehende raumliche Bedeutung" verleihen (Jurij Lotman). Okonomische, soziale, religiose und sprachliche-kulturelle Pluralitaten bestimmen hier die alltagliche Kommunikation von Individuen und gesellschaftlichen Gruppen. Sie beeinflussen die kulturelle Kreativitat, sind aber auch fur permanente Krisen, Konflikte und Instabilitaten verantwortlich. Diese Aspekte analysiert der Kulturwissenschaftler Moritz Csaky im vorliegenden Buch anhand essayistischer und literarischer Texte u.a. von H. Bahr, F. Kafka, J. Roth, H. von Hofmannsthal und M. Krleza, die solche Perspektiven bereits vorweggenommen haben. Dabei erweist sich Zentraleuropa als ein Laboratorium, das zur Deutung von analogen, global-kulturellen Prozessen und Problemen der Gegenwart beizutragen vermag.
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