Wie kaum ein zweites Denkmal ist das Zwickauer Retabel zum Zeugnis von Reformation, Migration und Konversion geworden. Jungst kunsttechnologisch untersucht und restauriert, gibt das faszinierende Altarbild der Wissenschaft zahlreiche Ratsel auf: Ist es ein Werk aus einem Guss' oder vielmehr ein Mixtum compositum aus drei oder vier bislang unbekannten Cranach'schen Altaren? Ist seine Genese zu einem ikonografisch und theologisch konzisen Bildmanifest geradlinig verlaufen oder fuhrte die bisherige Lesart der ...
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Wie kaum ein zweites Denkmal ist das Zwickauer Retabel zum Zeugnis von Reformation, Migration und Konversion geworden. Jungst kunsttechnologisch untersucht und restauriert, gibt das faszinierende Altarbild der Wissenschaft zahlreiche Ratsel auf: Ist es ein Werk aus einem Guss' oder vielmehr ein Mixtum compositum aus drei oder vier bislang unbekannten Cranach'schen Altaren? Ist seine Genese zu einem ikonografisch und theologisch konzisen Bildmanifest geradlinig verlaufen oder fuhrte die bisherige Lesart der Quellenuberlieferung in die Irre? Deuten die Befundspuren auf nachtragliche Gemaldekompilationen, etwa zum Zwecke der Lutherisierung des Bildprogramms? Und wenn ja, wie ware der Gang der Objektgeschichte vor der Kulisse der soziohistorischen Verwerfungen in der ersten Halfte des 16. Jh. neu zu rekonstruieren? Die spannende Diskussion wird von Fachwissenschaftlern aus Kunst- und Baugeschichte, Restaurierungs- und Geschichtswissenschaft sowie Denkmalpflege kontrovers gefuhrt, erganzt durch eine Quellenedition und eine eigens angefertigte Fotodokumentation.
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