Im Alltag wissen wir ???ber vieles so gut Bescheid, dass wir im Allgemeinen richtig "funktionieren" k???nnen. Dieses Vorwissen ist aber kein methodisch erarbeitetes und kritisch reflektiertes Wissen ???ber Zusammenh???nge oder Gr???nde und Motive, schon gar nicht ???ber gesellschaftliche Verkn???pfungen. Insofern hat der Alltag seine eigene "Logik", seine eigenen Relevanzen und eigene Handlungszw???nge. Zu dieser eigenen Vern???nftigkeit geh???rt auch ein spezifisches Wissen ???ber das, was gut und schlecht, geschuldet und ...
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Im Alltag wissen wir ???ber vieles so gut Bescheid, dass wir im Allgemeinen richtig "funktionieren" k???nnen. Dieses Vorwissen ist aber kein methodisch erarbeitetes und kritisch reflektiertes Wissen ???ber Zusammenh???nge oder Gr???nde und Motive, schon gar nicht ???ber gesellschaftliche Verkn???pfungen. Insofern hat der Alltag seine eigene "Logik", seine eigenen Relevanzen und eigene Handlungszw???nge. Zu dieser eigenen Vern???nftigkeit geh???rt auch ein spezifisches Wissen ???ber das, was gut und schlecht, geschuldet und "gesollt" ist. Solche moralischen Regelungen sind wesentliche Stabilisatoren, um vielf???ltige, allt???gliche Situationen bew???ltigen zu k???nnen. Entsprechend streng ist die gespr???chsweise ("diskursive") Verarbeitung der moralischen Selbstverst???ndlichkeiten und die gemeinsame Sanktion in Form von Entr???stung, Ver???rgerung oder Verachtung bei ???bertretung dieses moralischen Kodex. Es ist Aufgabe dieses Bandes den Alltag nach seinen impliziten ethischen Postulaten zu durchforsten. Dabei geht es ???berwiegend nicht um die theoretische Begr???ndung der Pflichten (d.h. um Ethik), sondern um alltagsweltliches Erleben, Bewusstsein, Erwartungen und praktisches Handeln (d.h.um Moral). Beispielhaft zeigt sich dieser Zusammenhang an den 5 Sinnen, die alle moralisch bzw. kulturell "impr???gniert" sind.
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