Der Elsasser Johann Fischart (ca. 1547-1590) arbeitete nach dem Jurastudium in der Strassburger Offizin seines Schwagers Bernhard Jobin als Herausgeber, Ubersetzer und Autor. Sein umfangreiches Werk (ca. 70 Texte) umfasst Konfessionspolemik, Arbeiten in verschiedenen satirischen Gattungen und Romanubersetzungen. Fischart edierte musikalische, alchemische, paracelsistische und juristische Fachliteratur und bespielte mit verschiedenen Themen das populare Medium des Einblattdrucks. Zur thematischen Vielfalt kommt die ...
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Der Elsasser Johann Fischart (ca. 1547-1590) arbeitete nach dem Jurastudium in der Strassburger Offizin seines Schwagers Bernhard Jobin als Herausgeber, Ubersetzer und Autor. Sein umfangreiches Werk (ca. 70 Texte) umfasst Konfessionspolemik, Arbeiten in verschiedenen satirischen Gattungen und Romanubersetzungen. Fischart edierte musikalische, alchemische, paracelsistische und juristische Fachliteratur und bespielte mit verschiedenen Themen das populare Medium des Einblattdrucks. Zur thematischen Vielfalt kommt die Unterschiedlichkeit der Schreibweisen: Fischart ubersetzt den Gargantua des Freigeistes Rabelais, ediert aber auch den beruchtigten Hexenhammer. Der Verfasser polemischer Beitrage gegen die Papstkirche gibt zugleich eine illustrierte Papstgeschichte heraus. Solche ambivalenten Befunde haben ihre Ursachen in der religiosen Pluralitat der Reichsstadt Strassburg, aber auch im Tatbestand, dass Fischart in einer Offizin arbeitete. Die Orientierung auf den geschwinden Markterfolg, das Bedienen sich abzeichnender, auch konkurrierender Bedurfnisse der Leser macht die intellektuelle Flexibilitat dieses Autors plausibel. Die Beitrage des Bandes behandeln verschiedene Arbeitsfelder Fischarts, sie gehen auf seine intermedialen Arrangements ein und untersuchen die Resultate seiner Zusammenarbeit mit virtuosen Holzreissern wie Tobias Stimmer und Jost Amann ebenso wie seine Musik-Schriften. Besonderes Augenmerk gilt dem Ubersetzer Fischart, seiner Gattungspoetik, seiner Sprachreflexion und dem spielerischen Umgang mit Wissen und Sprache seiner Zeit.
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