Ob Bart, Glatze, Perucke oder Zopf, lange, kurze oder hohe Frisur - die Haartracht sagt immer etwas aus. Dabei kann es um sichtbare Abgrenzungen zwischen Religionen, Konfessionen, Ethnien oder Standen gehen, um einen individuellen Distinktionswillen, um einen Ausdruck von Emotionen, oder die Demutigung durch andere, etwa bei der Rasur des Bartes oder des Haupthaars. Wissen uber historische Haarmoden und ihre Bedeutung ist im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit immer wieder in zeitgenossische Debatten eingespeist worden. ...
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Ob Bart, Glatze, Perucke oder Zopf, lange, kurze oder hohe Frisur - die Haartracht sagt immer etwas aus. Dabei kann es um sichtbare Abgrenzungen zwischen Religionen, Konfessionen, Ethnien oder Standen gehen, um einen individuellen Distinktionswillen, um einen Ausdruck von Emotionen, oder die Demutigung durch andere, etwa bei der Rasur des Bartes oder des Haupthaars. Wissen uber historische Haarmoden und ihre Bedeutung ist im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit immer wieder in zeitgenossische Debatten eingespeist worden. Die Autorinnen und Autoren, die ein breites Spektrum literarischer, religioser, politischer, gelehrter und pharmazeutischer Quellen sowie kunstlerischer Werke erschliessen, verstehen die Kulturgeschichte des Haares zugleich als seine Wissensgeschichte. Sie diskutieren, wie Wissen uber Haar-Praktiken und -Bedeutungen in 'haarkundigen' Gesellschaften archiviert, zirkuliert und als Argument instrumentalisiert wurde. Dabei verbinden sich traditionell textphilologisch und objektbezogen arbeitende Disziplinen mit aktuellen sozial- und korpergeschichtlichen Fragestellungen.
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